Botoxbehandlungen aus Mediziner-Hand

Die Behandlung mit Botulinumtoxin A, vielen besser als Botox bekannt, ist eine gängige und mittlerweile durch viele Jahre klinischer Anwendungserfahrung als sicher zu bewertende Methode in der Behandlung von mimischen Falten. Der bevorzugte Anwendungsbereich von Botulinumtoxin A in unserer Praxis ist die Behandlung von mimisch bedingter Faltenbildung.

Die Anwendungsbereiche beziehen sich auf die Areale um die Augen und an der Stirn. Durch neue Injektionstechniken werden die einzelnen Muskeln gezielt gelähmt, es erfolgt eine zielgerichtete Schwächung der überaktiven Muskulatur.

Unser Ziel ist es die für die Falten verantwortlichen Muskeln zu entspannen und gleichzeitig die natürliche Ausdruckskraft zu erhalten.

Erfahrung und ein gut ausgeprägter Sinn für ein harmonisches Aussehen sind für uns die Grundlagen einer verantwortungsvollen Behandlung mit Botulinumtoxin A.


Was ist Botulinumtoxin?

Botulinumtoxin Typ A ist ein Protein, das aus dem Bakterium Clostridium botulinum gewonnen wird. Der Name Botulinumtoxin entstand, als der Landarzt Justinus Kerner 1820 erstmals von "Wurstgift" sprach, lateinisch botulus = Wurst, toxin = Gift. Er entdeckte damals den Zusammenhang zwischenbestimmten Todesfällen durch Lähmung der Muskulatur und dem Verzehr verdorbener Nahrungsmittel. Die Wissenschaft kennt bisher sieben Variationen des Botulinumtoxins, die so genannten Serotypen A, B, C, D, E, F und G. In der Medizin wird vor allem Botulinumtoxin Typ A, das biotechnologisch gewonnen wird, als verschreibungspflichtiges Medikament eingesetzt - und zwar sowohl zur Behandlung von Falten als auch zur Therapie schwerer neurologischer Bewegungsstörungen und krankhaftem extremen Schwitzen unter den Achseln.

Wie wirkt Botulinumtoxin Typ A bei der Faltenkorrektur?

Durch ständige Aktivität der mimischen Muskeln können sich im Laufe des Lebens in der darüber liegenden Haut Falten eingraben, zum Beispiel Zornesfalten über der Nase, Stirnfalten oder Lachfalten an den Augenwinkeln (als Krähenfüsse bekannt).

Da Botulinumtoxin die Muskelkontraktion durch Blockade des hierfür nötigen Botenstoffes vermindert, führen Botulinumtoxininjektionen in die betreffende Muskulatur zu einer dosisabhängigen Entspannung. Als Folge der Muskelentspannung werden Falten vermindert, wenn sie noch nicht allzu tief eingegraben waren. Botulinumtoxin Typ A wird nach der Injektion rasch abgebaut, seine Wirkung kann, je nach injizierter Menge und Patient, 4-6 Monate anhalten.

Für welche Falten ist Botulinumtoxin Typ A besonders gut geeignet?

Aufgrund seines Wirkmechanismus (Muskelentspannung) wirkt Botulinumtoxin besonders gut bei Falten, die durch häufigen, meist unbewussten Muskelzug entstehen, wie zum Beispiel Stirnfalten (entstehen oft beim konzentrierten Gucken) oder auch durch Mimik bedingte Falten (Lachfalten).

Der klassische Anwendungsbereich für Botulinumtoxin sind Falten des oberen Gesichtsdrittels, also um die Augen und auf der Stirn.

Botulinumtoxin kann aber auch zur Behandlung störender Falten seitlich des Nasenrückens (im englischen "bunny lines" genannt) oder kopfsteinpflasterartige Grübchen am Kinn eingesetzt werden.

Neuere Anwendungsbereiche sind stark hervortretende Muskelstränge am Hals oder durch Muskelzug bedingte Falten im Decolleté.

Die sichere Anwendung bei neueren Indikationen ist in der Erprobung.

Wie sieht die Behandlung mit Botulinumtoxin Typ A aus?

Zunächst einmal legen Patient und Arzt gemeinsam fest, welche Region und wie stark behandelt werden soll.

Die Injektion erfolgt mit genau geeichten Spritzen und sehr dünnen Nadeln. Dabei können vorübergehend leichte Schmerzen auftreten.

Damit sich an den Einstichstellen keine kleinen Blutergüsse bilden, wird danach noch für einige Minuten "komprimiert" (d.h. auf diese Stellen fest mit einem Tupfer gedrückt) und eventuell ein bisschen gekühlt.

Kann ich nach der Behandlung gleich wieder unter Menschen?

Ja. Das einzige, was man nach einer Botulinumtoxininjektion sieht, können die kleinen Einstichstellen und selten kleinste Blutergüsse sein, falls feine Hautgefäße verletzt wurden. Diese Veränderungen können auf Wunsch problemlos überschminkt werden und sind in der Regel spätestens nach wenigen Tagen komplett verschwunden.

Wann und wie lange wirkt Botulinumtoxin Typ A?

In den meisten Fällen tritt die Behandlungswirkung nach 48 - 72 Stunden ein, der maximale Wirkungseintritt wird etwa nach 1 - 2 Wochen erreicht. Selten kann es bis zum Einsetzen der Wirkung auch länger dauern.

Die Blockade an der Übertragungsstelle zwischen Nerv und Muskel hält in der Regel 4 - 6 Monate. Dann haben sich die durch Botulinumtoxin bedingten Veränderungen wieder zurückgebildet. Entsprechend lang kann auch das Resultat der Injektion bestehen. Falls erwünscht, kann die Behandlung wiederholt werden.

Können bei einer kosmetischen Anwendung von Botulinumtoxin Typ A Nebenwirkungen auftreten?

Die Injektion von Botulinumtoxin ist bei Konsultation eines erfahrenen Behandlers als eine sichere und regelmäßig gut verträgliche Methode zu bewerten.

Als Folge der Injektion kann es zu kleinen Blutergüssen oder Schwellungen kommen. Vorübergehendes Unwohlsein, Müdigkeit oder Kopfschmerzen wurden beschrieben. Extrem selten kommt es zu allergischen Reaktionen, Juckreiz oder Hautausschlag.

Extrem selten sind ferner unangenehme Komplikationen wie das vorübergehende Herabhängen von Augenbraue oder Oberlid, oder kurzfristige Sehstörungen. Um diese Risiken weitgehend auszuschließen, sollte die Injektion von einem erfahrenen, gut ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden.

Sämtliche Nebenwirkungen - so wie die Wirkung von Botulinumtoxin - sind zeitlich beschränkt.

Kann man die Faltenkorrektur mit Botulinumtoxin Typ A beliebig oft wiederholen?

Botulinumtoxin wirkt nur vorübergehend. Mikroskopische Untersuchungen konnten zeigen, dass sich die durch Botulinumtoxin bedingten Veränderungen nach einigen Monaten komplett zurückbilden. Nach Beendigung der Wirkung ist weder vom Wirkstoff noch von seinen Effekten an den Nerven etwas nachzuweisen. Da ein ruhig gestellter Muskel aber meist etwas schwächer wird (denken Sie an einen geschienten Arm in Gips), wird oft eher weniger Wirkstoff benötigt, um bei regelmäßigen Anwendungen den gleichen muskelentspannenden Effekt zu erreichen. Für die kosmetische Anwendung wurde bisher kein Nachlassen der Wirkung bei wiederholten Anwendungen beschrieben.

Wann sollte keine Behandlung mit Botulinumtoxin Typ A durchgeführt werden?

Aus Sicherheitsgründen wird von einer Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit abgeraten.

Bei bekannten mit Muskelschwäche einhergehenden Grunderkrankungen (zum Beispiel der Myasthenia gravis) oder Blutgerinnungsstörungen sollte ebenfalls nicht mit Botulinumtoxin behandelt werden.

Quelle: DGBT